Olivier Curty, Staatsrat und Vorsteher der Volkswirtschafts- und Berufsbildungsdirektion, sieht ein «enormes Potenzial» im Bereich der Life Sciences.
Olivier Curty, Staatsrat und Vorsteher der Volkswirtschafts- und Berufsbildungsdirektion, sieht ein «enormes Potenzial» im Bereich der Life Sciences.
«Die Life Sciences sind ein Sektor mit hoher Wertschöpfung, sowohl direkt als auch indirekt, wie die BAK-Studie eindrucksvoll zeigt. Wir wollen diesen Bereich weiter stärken, indem wir auf die Stärken unseres Kantons setzen, denn wir sehen in ihm ein enormes Potenzial», erklärte Olivier Curty, Staatsrat und Vorsteher der Volkswirtschafts- und Berufsbildungsdirektion, an einer Veranstaltung der Wirtschaftsförderung Kanton Freiburg (WIF).
Diese Veranstaltung markierte den Start der neuesten Ausgabe des Fribourg Network Freiburg und bot die Gelegenheit, eine neue Studie von BAK Economics zu präsentieren, die die wachsende Bedeutung der Life Sciences für die Freiburger Wirtschaft hervorhebt (siehe Artikel zu den wichtigsten Zahlen).
Ein stark wachsendes Ökosystem
Historisch stark in der Lebensmittelindustrie verankert, hat Freiburg seine Kompetenzen in der Chemie und Biotechnologie ausgebaut und damit das Wachstum der Life Sciences begünstigt. Dank modernster Infrastruktur, einer aktiven Bodenpolitik und attraktiven Rahmenbedingungen hat sich der Kanton in den letzten Jahren als dynamischer Akteur etabliert. «Der Standort Bulle ist der letzte von UCB, der noch über verfügbare Industrieflächen verfügt. Diese Gelegenheit, kombiniert mit einer nachhaltigen Strategie und einer starken Unternehmenskultur, ermöglicht es uns, ein kontinuierliches Wachstum in naher und mittlerer Zukunft zu erwarten», betonte Fabrice Véricel, Direktor von UCB Farchim. Dieses Freiburger Vorzeigeunternehmen der Life Sciences, das seit seiner Ansiedlung im Kanton im Jahr 1996 bereits über 650 Millionen Franken investiert hat, war Gastgeber der Veranstaltung.
Die enge Zusammenarbeit zwischen dem privaten Sektor, akademischen Kreisen und öffentlichen Institutionen spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. «Freiburg zeichnet sich durch die starke Vernetzung der Akteure unserer Branche aus. Es handelt sich nicht nur um eine Konzentration von Unternehmen, sondern um ein Gefüge, in dem Zusammenarbeit und Technologietransfer im Mittelpunkt stehen. Der Kanton investiert auch gezielt in die Förderung dieser Synergie, von der die Unternehmen direkt profitieren», erklärte Michael Grass, Mitglied der Geschäftsleitung von BAK Economics. René Jenny, Präsident des Groupement romand de l’industrie pharmaceutique (GRIP), ist überzeugt, dass noch mehr getan werden muss: «Das Freiburger Ökosystem ist bereits gut strukturiert, aber es gibt noch Potenzial – insbesondere, um Start-ups besser in gemeinsame Projekte zu integrieren.»
Ambitionierte Perspektiven
Die Life Sciences bieten Freiburg und der Schweiz grosse Chancen. «Als ich Asien verliess, um nach Europa zurückzukehren, habe ich mehrere Life-Sciences-Hubs evaluiert. Die Schweiz erwies sich schnell als erste Adresse, und Freiburg verfügt über alle Voraussetzungen, um eine führende Rolle zu spielen. Die interregionalen Kooperationen müssen aber weiter gestärkt werden», erklärte Maryline Marquet, Spezialistin für Life Sciences und Medtech mit über 20 Jahren Erfahrung.
Florence Penicaud, Head of Access & External Engagement bei UCB Farchim, betonte ihrerseits die Bedeutung der Akzeptanz neuer Therapien durch die Regulierungsbehörden: «Die Anerkennung von Innovationen und ihre effiziente Integration in die Gesundheitssysteme sind entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors.»
Seitens des Staatsrats ist das Engagement klar. «Freiburg verfügt über moderne Infrastrukturen, eine gut ausgebildete Jugend und eine strategische Nähe zu den grossen Schweizer Life-Sciences-Hubs. Unsere Aufgabe ist es, Unternehmen zu unterstützen und für ein förderliches Umfeld zu sorgen», betonte Olivier Curty.
Die Ausgabe 2024 des Fribourg Network Freiburg unterstreicht den Willen des Kantons, diesen Weg weiterzuverfolgen. «Der Life-Sciences-Sektor ist ein wichtiger Motor der Freiburger Wirtschaft, und wir müssen seine Entwicklung gezielt fördern, indem wir uns auf drei Aspekte konzentrieren: die internationale Sichtbarkeit des Freiburger Ökosystems erhöhen, die Zusammenarbeit zwischen den Schweizer Life-Sciences-Clustern intensivieren und ein attraktives Umfeld für Unternehmen erhalten – insbesondere durch die Vereinfachung regulatorischer Verfahren und kontinuierliche Investitionen in die Ausbildung», schloss Jerry Krattiger, Direktor der WIF.