EINE NEUTRALE UND UMFASSENDE ANALYSE
NET NOWAK ENERGIE & TECHNOLOGIE | 02.07.2024

Stefan Nowak und Anita Maric Fasel, Gründer bzw. CEO der NET Nowak Energie & Technologie AG, berichten von der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des auf erneuerbare Energien spezialisierten Unternehmens mit internationaler Bekanntheit.

Die NET Nowak Energie & Technologie AG ist ein Pionierunternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien. Bereits seit über einem Vierteljahrhundert steht sie ihrer Kundschaft aus der ganzen Welt mit ihrem Fachwissen zur Seite. Dr. Phys. Stefan Nowak – Gründer, Senior Advisor und Gewinner des Becquerel-Preises 2017 – und die neue Geschäftsführerin, Umweltingenieurin EPFL Anita Maric Fasel, sind sich sicher, dass dieser Erfolg vor allem ihren objektiven und sehr konkreten Dienstleistungen zu verdanken ist. Ein Gespräch.

Ziemlich visionär, um die Jahrtausendwende auf Fotovoltaik zu setzen…
SN: Ja. Diese Technologie war damals sicher noch nicht so populär wie heute. Ich war an der Universität im Auftrag des Bundesamts für Energie für den Technologietransfer und die Fotovoltaik-Forschung in der ganzen Schweiz verantwortlich. Ich hatte den Eindruck, dass diesem Bereich eine glänzende Zukunft bevorsteht und ich freier wäre, wenn ich ein eigenes Unternehmen gründen würde, um den gesamten Prozess von der Innovation über die Umsetzung bis hin zur Beratung zu beherrschen.

Wie erklären Sie sich Ihren Erfolg?
SN: Wir sind bemüht, mehr als nur simple Konzepte zu entwickeln und stets sehr konkret zu sein, indem wir Zahlen liefern, die unserer Kundschaft als Entscheidungsgrundlage dienen können. Im Jahr 1999 erhielten wir einen unserer ersten Aufträge von der Stadt Zürich, die ihr Potenzial im Bereich der Fotovoltaik in Erfahrung bringen wollte. Wir entwickelten daraufhin eine Methode, um dieses Potenzial anhand einer Analyse der Gebäude wissenschaftlich zu berechnen. Heute kann diese Analyse ganz einfach mithilfe von Software-Tools durchgeführt werden, aber um die Jahrtausendwende war diese Methode etwas ganz Neues! Sie verhalf uns zu Sichtbarkeit und wir konnten mehrere Potenzialanalysen für weitere Kundinnen und Kunden durchführen.

Es folgten rasch internationale Aufträge…
SN: Ja, wir haben an mehreren, von der Europäischen Kommission unterstützten internationalen Projekten mitgearbeitet. Wir haben auch eine der ersten Analysen für die Internationale Energieagentur bezüglich der Rolle der erneuerbaren Energien entwickelt… zu einer Zeit, als Erdöl noch selbstverständlich war. Es war ein Versuch, die Welt in diese Richtung zu bewegen…

Sie haben ganzheitlich gedacht, indem Sie auch den globalen Süden miteinbezogen…
AMF: Das Unternehmen hat 2004 die Plattform REPIC ins Leben gerufen, ein Subventionsprogramm zur Förderung erneuerbarer Energien in Entwicklungsländern. Es ist in diesem Bereich zu einem wichtigen Instrument geworden. Es ist ein ziemlich spezielles Mandat, da vier Bundesämter daran beteiligt sind: die Bundesämter für Umwelt, Energie, Wirtschaft und Entwicklung & Zusammenarbeit. Ein zentrales Element der Projekte, für die wir eine neutrale Analyse durchführen und bei Bedarf auch auf unser umfangreiches Expertennetzwerk zurückgreifen, ist die Nachhaltigkeit.

Welches sind Ihre Haupttätigkeitsbereiche und wie sieht das Profil Ihrer Kundschaft aus?
AMF: Wir liefern Studien, Analysen und bieten eine objektive und umfassende Beratung. Unsere Kundschaft besteht hauptsächlich aus Institutionen: die Europäische Kommission, der Bund, Schweizer Kantone und Gemeinden, z.B. im Rahmen des Labels Energiestadt. Wir haben insbesondere den Immobilienbestand des Bundes analysiert und einen Bericht verfasst, der dem Kanton Freiburg als Grundlage für die Erarbeitung seiner Fotovoltaik-Strategie diente. Wir sind auch für die Koordination der Solarausbildung in der Westschweiz zuständig. Zudem koordinieren wir das europäische Forschungsprogramm SOLAR-ERA.NET und wirken an der Clean Energy Transition Partnership (CETP) mit, die von der Europäischen Union im Rahmen des Programms Horizon Europe mitfinanziert wird. Schliesslich organisieren wir nationale und internationale Tagungen und stellen unser neutrales und realistisches Fachwissen für eine bessere Berücksichtigung des Energiethemas im Bauwesen – zusammen mit der Mobilität ein Schlüsselfaktor – zur Verfügung.

Ist der Begriff der Energieeffizienz definitiv in der Baubranche angekommen?
SN: Der lange Lebenszyklus von Gebäuden – in der Schweiz bauen wir für 50 Jahre und länger – führt dazu, dass die Branche recht konservativ ist. Die Leute wollen deshalb wissen, ob Technologien wie die Fotovoltaik auch langfristig halten, was sie versprechen. Die Herausforderungen liegen hauptsächlich in der Renovierung bestehender Gebäude – diese muss vorangetrieben werden, um eine Energieeffizienz zu erreichen.
AMF: Die derzeitige Situation ist ideal für die Solarenergie: Sie ist eine kostengünstige, saubere und leise Technologie. Die Leute können ihre eigene Anlage betreiben und diese potenziell mit einem Elektroauto und dessen Speicherkapazität kombinieren.